Michael Giefer & Christfried Tögel (Hg.)

Sigmund Freud: Die Kalendereinträge von 1916–1918.

Frankfurt am Main und Basel: Stroemfeld Verlag 2016

 

Aus der Verlagsankündigung


Mit seinen Einträgen hält Freud fest, was für ihn wichtig ist, trifft dabei eine Auswahl und verleiht dem Notierten eine Bedeutung, die sich dem späteren Leser nicht immer sogleich erschließen mag.

Im Zusammenhang wahrgenommen sind sie eine Dokumentation von Freuds Leben in einer sehr bedrückenden und sorgenvollen Zeit. Einer Zeit, in der es darum geht, den Ablauf des Alltags zu sichern, die tödlichen Gefahren für die Familienangehörigen auszuhalten und mit den Einschränkungen im beruflichen Alltag und in der psychoanalytischen Bewegung umzugehen. Seine Kalendereinträge mögen in diesen Kriegszeiten daher auch so etwas wie Struktur für den Alltag bilden, einen Halt bieten in den täglich neu auftretenden Wirren und Bedrohungen, eine Erinnerung für eine möglicherweise letzte Begegnung darstellen.

Die Herausgeber haben die meist knappen Einträge Freuds mit Erläuterungen und Kommentaren erschlossen und damit Freuds Leben und das, was ihn in jenen Jahren bewegte, erhellt. Zahlreiche Abbildungen illustrieren die Texte.

Die bisher unveröffentlichten, nur einem kleinen Kreis von Forschern bekannten Kalendereinträge werden hier in ihrer Gesamtheit publiziert; sie erweitern wie die vor zwanzig Jahren veröff entlichte »Kürzeste Chronik« (1929–1939) das Freudbild.